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Buddhismus in Tibet II

 

Der Sakya-Orden

Die Tradition Gelug
 

 

Der Sakya-Orden

 

wurde von Khon Konchok Gyalpo (1034-1102) begründet. Danach wurde er von Sachen Kunga Nyingpo aufgebaut, gemeinsam mit seinen Söhnen Jetsun Sonam Tsemo (1142-1182) und Jetsun Dakpa Gyaltsen (1147-11216). Ausgiebig verbreitet wurde er von Sakya Pandita und seinem Neffen Chogyal Phagpa (1235-1280). Ganz Tibet wurde durchdrungen von den Sakya-Lehren der Sutra und Tantra, dargelegt von weisen Sakya Gelehrten und unterstützt von großzügigen Schirmherren.

Die Sakyapa-Meister waren auch erfolgreich bei der Verbreitung des tibetischen Buddhismus in andere Länder. Studierende aus Ost-, West- und Zentral-Indien kamen nach Tibet, um den Worten der frühen Sakya-Meister zu lauschen. Umgekehrt gingen tibetische Schüler, vor allem der Wunderkräfte besitzende Yogin Zhu-byas Dngos-grub, nach Indien und in andere Länder, wo sie den Buddhismus erläuterten. Lobpreisungen der frühen Sakya-Meister in den indischen Schriften des Tangyur, geschrieben von indischen Gelehrten und Weisen, zeugen von diesen Aktivitäten.

Der Ruhm der Sakyapas, reichte bis in das mongolische Königreich. Prinz Godan Khan, ein Enkelsohn des Genghis Khan, erfuhr von der Berühmtheit Sa-pans, und lud ihn ein, ihn zu besuchen und zu lehren. Im Alter von 63 Jahren reiste Sa-pan dorthin und erläuterte fünf Jahre lang die Mahayana-Lehren. Sa-pan konnte die Mongolen sogar davon überzeugen, von bestimmten grausamen Praktiken abzusehen, die sie an ihren chinesischen Untergebenen verübten. Später lud Kublai Khan Chogyal Phagpa zweimal nach China ein. Während dieser Zeit etablierte er den Vajrayana-Buddhismus auch dort, indem er dem mongolischen König, seinen Gefährtinnen und Ministern tantrische Einweihungen gab. In China besiegte Chogyal Phagpa 17 gelehrte Meister der Zin-Shing-Schule während einer Debatte, und in Karakorum beteiligte er sich an einer religiösen Versammlung von Buddhisten, Taoisten und Konfuzianern. Außerdem weiß man von ihm, daß er Menschen 14 verschiedener Nationalitäten tantrische Initiationen gab. Er verbreitete auch die Vinaya-Tradition, indem er mehr als 1000 Chinesen und Mongolen zu Novizen und Mönchen ordinierte. Sein vielleicht größter Beitrag für die Mongolen waren jedoch seine Bemühungen, den Tripitaka und verschiedene andere tibetische Werke in ihre Sprache übersetzen zu lassen.

Als Geschenk dafür, daß er die kostbaren Lehren an Kublai Khan und seinen Untertanen übermittelt hatte, bekam Chogyal Phagpa die Befehlsgewalt über die drei Provinzen Tibets und wurde so der erste Priesterkönig Tibets. All dieses wird als das erste Stadium der Verbreitung des Sakya-Ordens angesehen.

Während des 14. und 15. Jh. erschienen viele gebildete und hoch angesehene Sakya Gelehrte. Von ihnen waren Yakton Sangye Pal (1348-1414), Rongton Sheja Kunrig (1367-1449) und Redhawa Shonnu Lodoe (1349-1412) bekannt für ihre Arbeiten zu den Sutras. Ngorchen Kungpa Zangpo (1382-1486) und Zongpa Kunga Namgyal (1381-?) waren bekannt für ihre Arbeiten über die Tantras. Gorampa Sonam Senghe (1429-1501) und Panchen Shakya Chokden (1428-1507) waren bekannt durch ihre ausgezeichneten Werke über beides, Sutra und Tantra. Kurz nach dieser Zeit erschienen Vajradhara Tsarchen Losal Gyatso (1502-1566), Khenchen Ngawang Chodak (1572-1641) und andere. Indem sie lehrten, debattierten und schrieben, bauten sie mehrere Zentren des Studiums auf, aus denen zahllose Gelehrte hervor gingen. Infolgedessen wurden die meisten Studenten der Philosophie in jener Zeit Sakyapas. So wurde es von den beiden Kagyüpa-Schülern Dukpa Pekar und Kongtul Rinpoche überliefert. Drei Traditionen des Sakya-Ordens - Ngor, Gongkar und Tshar - waren führend darin, die tantrischen Traditionen zu wahren und davon sind Ngor und Tshar bis heute sehr lebendig. Dieses beendet das zweite Stadium der Verbreitung des Sakya-Ordens.

Später vollendete Jamyang Khyentse Wangpo (1820-1892) viele große Werke für die Verbreitung des Buddhismus, indem er z.B. alle tantrischen Sadhanas in dem Kompendium der Sadhanas (tib. Sgrub-thabs Kun-btus) zusammentrug und viele Studienzentren gründete. Auch Jamgon Loter Wangpo (1847-1914) verfaßte ein Kompendium der tantrischen Lehren (tib. Rgyud-sde Kun-btus). Unter ihren Schülern waren viele großartige Wesen, wie Jamgon Ngawang Legpa (1864-1941), Khyentse Chokyi Lodoe (1893-1959), Deshung Tulku Kungpa Gyaltsen (1885-1952), Khangsar Khenchen Ngawang Lodoe Shenphen Nyingpo (1876-1952) und Jamyang Chokyi Gyaltsen (1870-1940). Dadurch, daß sie die Sakya-Lehren aufrecht erhielten und weiter verbreiteten, erreichte das System von empfangen und lehren der Tantras und Sadhanas alle Klöster und religiösen Zentren. Verschiedene Institute für philosophische Studien entstanden, wie z.B. die berühmte Dzongsar Universität und dadurch gelangte der Buddhismus im Allgemeinen, und die Sakya-Tradition im Besonderen zu großer Blüte.

Der Sakya-Orden hält die gesamten buddhistischen Lehren von Sutra, Tantra und die äußeren Wissenschaften. Er ist eine Schule, die hauptsächlich der Tradition der vier großen Übersetzer folgt, vor allem Rinchen Zangpo. Unter den indischen Gelehrten betont der Sakya-Orden besonders die Traditionen von Acharya Nagarjuna und Mahasiddha Virupa.

 

 

 

 

Die Tradition Gelug
 


 


Die Tradition  Kadampa, (bitte nicht verwechseln mit der aggressiven und missionarisch tätigen New Kadanpa Tradition) die von Atisha gegründet wurde, war die direkte Quelle der Inspiration für die Entwicklung der Tradition Gelug, die von Je Tsongkhapa (1357-1419) ins Leben gerufen wurde. Er wurde in der Region Tsongkha der Provinz Amdo geboren. Im Alter von drei Jahren  empfing er  die Ordination vom 4. Karmapa, Rolpey Dorjey und erhielt den Namen Kunga Nyingpo. Später  war sein  Lehrer, Chöjey Dhondup Rinchen und ihm wurde das Namen Lobsang Drakpa gegeben. Er erhielt schon in jungen Jahren viel Unterricht und war ein weiser junger Mann.

Tsongkhapa reiste viel innerhalb Tibets, auf der Suche nach Wissen und studierte mit Meistern aller vorhandenen Traditionen, wie mit Chennga Chökyi Gyelpo  der ihm Unterricht über die grossen Dichtungen (Mahamudra)   Unterricht in den medizinischen Abhandlungen  erhielt er von Könchok Kyab bei der Drikung Tradition. In Nyethang Dewachen studierte er ebenfalls. Er reiste auch in Sakya-Klöster,  wo Tsonkhapa mit Lamas wie Kazhipa Losel und Rendawa studierte. Tsongkhapa studiert mit mehr als hundert Lehrern hauptsächlich in den zentralen und östlichen Regionen von Tibet. Zusätzlich schrieb er sehr viel. Seine gesammelten Arbeiten,  in achtzehn Ausgaben, enthalten hunderte von Titeln in Bezug auf alle Aspekte der buddhistischen Lehren und erklären einige der schwierigsten Themen (Sutrayana- und Mantrayana). Hauptarbeiten unter ihnen sind Lam-Kante ChencMo,Sngagkantechenmo Schliesslich  wurde ihm der Thron in Ganden anvertraut. So fing die Gelug Tradition an, die bis zum heutigen Tag Bestand hat.. Der neunundneunzigste Nachfolger vom Throne und Kopf ist Ven. Yeshi Dhondup.

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Von den Hauptklöstern Gelugpa in Tibet, wurde das Kloster Ganden von Tsongkhapa selbst 1409 gegründet und in zwei Hochschulen, in Shartsey und in Jangtsey geteilt. Jamyang Chöje Tashi Pelden gründete  das Kloster  Drepung 1416. Später kamen noch viele Niederlassungen, wie Loseling, Gomang, Deyang und Ngagpa. Dazu. Nur zwei Hochschulen. Drepung und Gomang haben bis zur Gegenwart überlebt. Tsongkhapas geistige Söhne, Jamchen Chöjey Shakya Yeshi gründeten das Serumkloster 1419 . Ähnlich Gyalwa Gendun Drup, das erste von einem Dalai Lama, gegründete Kloster war Tashi Lhunpo bei Shigatse 1447, das auch der Sitz der aufeinander folgenden Panchen Lamas werden sollte.

Die Tradition für Gelug legt besondere Betonung auf buddhistische Ethik. Gleichzeitig hält die Gelug-Tradition grossen Wert auf dialektischen Debatten. In den Hochschulen kann man auch den Grad eines philosophischen Doktors erhalten. Der höchste Grad ist Geshey Lharampa .

Diese Tradition  ist auch im Exil sehr dynamisch. Die Hauptklöster der Gelug, die Serum-, Drepung-, Ganden- und Tashi Lhunpo Klöster  und die Hochschule Gyumey Tantric sind  wieder hergestellt worden, mehrere Hochschulen gibt es heute auch in Indien.

 

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