Saldang im Schnee
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Kulturelle Projekte im Oberen Dolpo
Nördlich des Dhaulagiri-Massivs entlang des Oberlaufes des Karnali erstreckt sich Dolpo, ein altes Kulturland, das von einer tibetisch-sprechenden Bevölkerung bewohnt wird. Seit eh und je gilt Dolpo als Zuflucht der Einsiedler und frommen Mönche, und es ist immer noch ein lebendiges Museum der althergebrachten Sitten des buddhistischen Himalaya. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Dolpo zu dem Land von Lo (Mustang), das seinerseits wieder von West-Tibet (Ngari), das früher aus den drei Königreichen Maryul, Guge und Purang bestand, abhängig war. Die Gorkhas, die 1769 das Kathmandu Tal in Besitz nahmen, dehnten ihre Kontrolle allmählich über den ganzen Kali Gandaki aus, und so wurde Dolpo als ein Anhängsel der alten Provinz von Lo leicht ihre Beute. Dolpo konnte jedoch wegen seiner abgelegenen Lage seine angestammte tibetisch-buddhistische Lebensweise erhalten. In früheren Jahrhunderten besass Dolpo eine blühende religiöse Kultur, was an den prächtigen Bauten, die heute leider grösstenteils verfallen, leicht zu erkennen ist. Der Besucher kommt immer wieder an Ruinen von ehemaligen Dörfern, Burgen oder Klöstern vorbei.
Diese relativ wenig besuchte Gegend Westnepals von
hohem traditionellem Wert verdient mehr Beachtung, um die wenigen Schätze,
die dort noch vorhanden sind, zu retten. Der einheimischen Bevölkerung,
die nur von dem Ackerbau in der kargen Gegend und der Viehzucht abhängt,
fehlen die Mittel dazu. Allerorten sieht man baufällige Chörten, die
Tor-Chörten, die einst im Innern mit feinen Decken- und Wandmalereien
geziert waren, zerbröckeln, alte Einsiedeleien müssen aufgegeben werden,
weil Einsturzgefahr besteht, in den Gompas (Tempeln) sind die Deckenbalken
vermodert und drohen herabzubrechen. Die Mauern zeigen Risse, und die
herrlichen Wandmalereien blättern ab.
Freunde Nepals bemühte sich bereits mit einer Reihe von Spenden um die Renovierung der alten Bön Gompa von Samling. Dort wurden einige Chörten erneuert und die Mauern des Tempels ausgebessert. Weitere Renovierungen sind erforderlich, etwa an dem kleinen Tempel, der die grosse Gebetstrommel enthält und dessen Wandgemälde dem Verfall nahe sind oder die Einrichtung der dringend benötigten Wasserversorgung für die ganze Klosteranlage.
Besonders eindrucksvoll ist der Komplex der grossen
Gompa von Yangtser, die aus drei Tempeln, neun grossen Chörten in einer
Reihe, mehreren kleinen Chörten, dem grossen Chörten mit den Reliquien des
Gründerlamas und vielen Mauern mit Manisteinen besteht. Die Tempel
enthalten wunderbare Statuen und Wandgemälde. In einem Tempel, dessen
Wände Darstellungen von buddhistischen Gottheiten schmücken, befinden sich
acht Chörten in einer Reihe. Im vergangenen Jahr konnte durch Spenden von
Freunde Nepals mit der Restauration dieses Tempels begonnen werden. Das
Gebäude wurde bereits saniert. Nun fehlt noch die Erneuerung der
Wandgemälde. Lama Dawa Tenzin von Yangtser bittet dringend um Mittel,
damit er dieses Heiligtum vor dem Verfall retten kann.
Die bekannteste Gompa von Dolpo ist Shey. Neben dem Haupttempel befindet sich der sogenannte „Guru Rinpoche Lhakhang“. Im vergangenen Jahr trat Lama Wangyal von Shey mit der Bitte um dringende Abhilfe an Freunde Nepals heran, weil infolge morscher Balken die Decke einzustürzen drohte. Dank einer kleinen Spende konnte inzwischen das notwendige Bauholz beschafft werden, aber zum Einbau der Balken sind weitere Mittel erforderlich. Etwa zwei Gehstunden von Shey entfernt liegt die älteste Gompa des Oberen Dolpo namens Gomoche, die im 13. Jahrhundert von Drubtob Senge Yeshe gegründet wurde. Dieser auch „Dölma Lhakhang“ genannte Tempel, ein rotes Gebäude auf einem Felsvorsprung über dem Tal des Shibu Khola, befindet sich in einem katastrophalen Zustand. Die Mauern weisen Löcher und Risse auf, und die morschen Balken drohen einzubrechen. Es wäre schade um diese alte Gompa mit ihren prächtigen Statuen und einer kleinen Stupa mit den Reliquien des Gründerlamas in ihrem Inneren. Der Kostenvoranschlag für die Renovierung beläuft sich auf $9.000. Lama Karma Trinley von Gomoche bittet dringend um Hilfe zur Erhaltung dieses Kulturgutes.
Zur Bewahrung der Eigenart und Lebensweise des Dolpo
ist die Erziehung der Jugend ausschlaggebend. Neben dem Betrieb der von
Freunde Nepals geförderten Schule in Saldang ist es wünschenswert, dass
einige Kinder in traditioneller Weise erzogen werden, indem ihnen von
örtlichen Lamas in einer Art von „Klosterschulen“ das alte religiöse
Wissen beigebracht wird. Dank kleinerer Spenden von Freunde Nepals im
vergangenen Jahr können bereits einige Klosterschüler in Yangtser und
Komang unterrichtet werden. Auch in dem Ort Shimen wird eine kleine Schule
für traditionellen Unterricht aufgebaut. Die Lamas, die sich der Erziehung
von „Trapas“ (Novizen) in hergebrachter Weise widmen, bitten um weitere
Unterstützung, damit sie ihr Werk fortsetzen können.
Eine deutliche Tendenz ist feststellbar, dass die „Dolpopa“ (Leute von Dolpo) immer mehr in die Städte abwandern, wodurch ihre Tradition und alten Werte allmählich verloren gehen. Freunde Nepals bittet daher all diejenigen, die an der Erhaltung der einmaligen, tibetisch-buddhistischen Kultur und der religiösen Bauwerke des Dolpo interessiert sind, um reichliche Spenden.
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Ort:
Dolpo Destrikt in West Nepal
Kontakt in Europa: Adelheid Dönges, Packenreiterstr. 18, 81247 München, Tel/Fax 089/8113574 e-mail: tibet@igfm-muenchen.de
Kontakt in Nepal: Spenden können unter dem Stichwort Dolpo/Kultur (wichtig!) auf das Konto von: Freunde Nepals e.V. eingezahlt werden: Deutsche Apotheker- und Ärztebank München, Konto 2526166, BLZ 70090606, ab 50 Spendenquittung! Stichwort: Dolpo-Kultur
Frau Dönges mit Abt mehr hier:
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