Tabellarischer Überblick | |
| Ca. 50 000 v. Chr. | Beginn der Besiedelung Tibets durch nomadisierende Völker mongolischen Ursprungs |
| Ab ca. 25 000 v. Chr. | Entstehen von Ackerbaukulturen |
| Ab ca. 100 v. Chr. | Verbreitung der Naturreligion "Bön" |
| Ab ca. 580 | Regierung von König Namri Songtsen, des ersten historisch nachweisbaren tibetischen Herrschers |
| Ab ca. 620 | Beginn des buddhistischen Einflusses in Tibet durch die Heirat von König Songtsen Gampo mit zwei buddhistischen Prinzessinnen aus Nepal und China |
| 779 | Der Buddhismus wird zur Staatsreligion |
| 1012 - 1123 | Grundlegende Ausbildung eines spezifisch tibetischen Buddhismus durch die bedeutenden Lehrer Marpa und Milarepa |
| 1240 - 1350 | Phase des intensiven Kontakts zwischen Tibet und dem Mongolenreich, ohne dass es zu einem Herrschaftsverhältnis der einen über die andere Seite kommt |
| Ab ca. 1410 | Fundamentale Reform des tibetischen Buddhismus durch Tsongkhapa und Beginn der Inkarnationsreihe des Dalai Lama mit Gedün Drubpa (1391 - 1475) |
| Ab ca. 1642 | Festigung der religiösen und politischen Verhältnisse durch den 5. Dalai Lama, der mit mongolischer Hilfe Tibet neu ordnet |
| 1706 - 1751 | Auf Ersuchen Tibets interveniert die China beherrschende Mandschu-Dynastie sechsmal in Tibet, um Feinde von aussen zu vertreiben bzw. die innere Ordnung wiederherzustellen |
| Ab 1707 | Missionsversuche durch Kapuziner und Jesuiten |
| Ab 1774 | Britische Handelsmission in Shigatse |
| 1903 | Britische Militärexpedition nach Lhasa, der Hauptstadt Tibets |
| 1904 | Flucht des 13. Dalai Lamas in die Mongolei, wo er bis 1909 bleibt; Lhasa- Konvention, in der Gross-Britannien, Russland und China - völkerrechtswidrig - eine chinesische Oberhoheit über Tibet statuieren |
| 1910 | Sturz der tibetischen Regierung durch einen Mandschu-General; Erneute Flucht des 13. Dalai Lama nach Britisch-Indien |
| 1911 - 1913 | Revolution in China; Ende der Mandschu-Dynastie; Rückkehr des Dalai Lama nach Lhasa; nach der Vertreibung der chinesischen Soldaten wird die Unabhängigkeit Tibets ausgerufen |
| 1914 | In der Konvention von Simla erkennt China ein vollständig unabhängiges Tibet nicht an, Tibet betrachtet sich jedoch als vollkommen unabhängiger Staat; Andauernder Kleinkrieg an der tibetisch-chinesischen Grenze |
| 1949 | Verkündung der Volksrepublik China; Tibet weist die nationalchinesische Vertretung aus |
| 1950 | Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Tibet |
| 1951 | "17-Punkte-Abkommen", in dem Vertreter Tibets unter massivem Druck ihre Unabhängigkeit gegen weitreichende Autonomie aufgeben |
| 10.03.1959 | Aufstand der Tibeter gegen die Chinesen und Flucht des Dalai Lama ins indische Exil |
| 1961 | Anerkennung des Rechts des tibetischen Volkes auf Selbstbestimmung durch die UN-Vollversammlung |
| 1959 - 1976 | Zerstörung von 6000 buddhistischen Klöstern und Tempeln, nur 13 entgingen der Vernichtung |
| 1965 | Reduzierung Tibets auf etwa die Hälfte seines bisherigen Territoriums, die sog. "Autonome Region Tibet" und Umwandlung der restlichen Hälfte in chinesische Provinzen |
| 1966 | Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und als Folge davon Hungersnöte |
| 1966 - 1976 | Verschärfung der chinesischen Repressalien gegen Tibet im Rahmen der "Kulturrevolution" |
| Ab Juni 1980 | langsame Liberalisierung nach dem Besuch des KP-General Sekretärs Hu Yaobang |
| Seit ca. 1984 | Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung |
| 1987/88 | Schwere Unruhen gegen die chinesische Besatzungsmacht, die jeweils blutig niedergeschlagen werden |
| 1989 - Mai 1990 | Kriegsrecht (der Tod von Hu Yaobang war Auslöser der Studentenunruhen) |
| 1994 | Verbot von Dalai Lama Bildern in der Öffentlichkeit, in Klöstern, Tempeln und Privatwohnungen |
| 1995 | Peking
verwirft die Wahl des Dalai-Lama und bestimmt seinerseits eine
Reinkarnation des Panchen-LamaJetsun Pema wird von den Parlamentariern der
tibetischen Volksversammlung im Exil zur »Mutter Tibets« ernannt. Im Mai Anerkennung des Panchen-Lama durch den Dalai-Lama |
| bis heute | findet ein kultureller Völkermord in Tibet statt. Alle internationalen Menschenrechtsorganisationen sind sich da einig. Nur einige Unverbesserliche fallen auf die chinesischen Staatsterroristen herein. |
Hinweis: Die vorstehenden Angaben beziehen sich in wesentlichen Teilen auf die empfehlenswerte Darstellung von: Klemens Ludwig: Tibet, München, Verlag Ch. Beck, 2. Auflage 1996. ISBN 3-406-40230-5
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